18.07.2008
Die Erfolgsgeschichte des Kensington-Slots
Fast jedes Notebook hat ihn: Einen länglich-ovalen Anschluss an der Gehäuseaußenseite, häufig neben Kopfhörerbuchse und USB-Anschlüssen. Über diesen so genannten Kensington-Slot, der heute das wichtigste physische Sicherheitsmerkmal mobiler Rechner ist, bringen Nutzer ein Kabelschloss an und schützen ihre Notebooks vor Langfingern. Eine effektive Sicherheitsmaßnahme, wie eine Studie der Analysten von IDC herausgefunden hat: Rund die Hälfte aller Notebook-Diebstähle könnte durch ein solches Schloss verhindert werden. Heute sind 99 Prozent aller portablen Rechner mit dieser Kensington-Buchse ausgestattet. Doch wie kam der kleine Schlitz eigentlich zu seinem Namen, und wieso ist er so erfolgreich?
Bereits in den frühen 90er-Jahren wurde der Ruf nach physischen Sicherungsmöglichkeiten für Notebooks immer lauter. Zwar waren Laptops damals noch doppelt so schwer und nicht annähernd so leicht zu transportieren wie heute. Doch zeichnete sich bereits ab, dass der Diebstahl von Notebooks zum Problem zu werden drohte. Schon damals war klar: Neben dem Verlust der Hardware gehen dabei häufig auch sensible, auf dem Gerät gespeicherte Unternehmensdaten oder wertvolle persönliche Informationen verloren oder geraten in die falschen Hände.
Das britische Unternehmen Kensington war der erste Hersteller, der eine Hardwarelösung zum Schutz vor Notebook- und Datenklau entwickelte. Die Idee, Notebooks per Schloss zu sichern, stellte Kensington vor eine besondere Herausforderung: Das Unternehmen musste einen zuverlässigen Mechanismus entwickeln, mit dem Nutzer das Schloss am Rechner befestigen konnten. Nach rund zwei Jahren Entwicklungszeit stellte das Unternehmen dann seine Lösung vor: Eine kleine, metallverstärkte Buchse, die am Gehäuse von Laptops angebracht ist.
Das Sicherungssystem war als universell einsetzbare Buchse konzipiert. Damit stand dem Erfolg der Lösung nichts mehr im Wege. Als erstes Unternehmen integrierte 1991 Compaq den Sicherheitsanschluss in seine Notebooks. Ein Jahr später zogen auch andere Hersteller nach, und bald konnte Kensington nahezu alle Notebook-Hersteller von den Vorteilen des Systems überzeugen. So entwickelte sich der Kensington-Slot zum Industriestandard für physische Notebooksicherung.
Zeitgleich mit der Buchse brachte Kensington sein erstes Schloss auf den Markt – den so genannten MicroSaver. Per Sicherheitskabel schloss er Notebooks an feststehende Objekte wie beispielsweise Tische an. Im Laufe der Jahre hat das Unternehmen den MicroSaver immer wieder überarbeitet. An erster Stelle in puncto Entwicklung stand von Beginn an die Sicherheit. Jede neue Generation von Schlössern prüft Kensington heute noch auf Herz und Nieren im Hinblick auf Zug, Fremdeinwirkungen, Korrosion und extreme Temperaturen. Um maximale Sicherheit zu gewährleisten, sind die karbongehärteten Stahlkabel mit Kunststoff ummantelt. Per Schlüssel oder per Zahlenkombination können Nutzer die Schlösser sicher am Notebook befestigen.
Doch nicht nur Notebooks lassen sich heute per Kensington-Slot und
-Schloss sichern: Die Hersteller portabler Endgeräte begriffen früh, dass eine integrierte Sicherheitsschnittstelle den Wert ihrer Produkte steigern würde. Daher finden sich Kensington-Slots heute an vielen elektronischen Geräten wie Monitoren, Spielkonsolen, Videoprojektoren, aber auch an externen Festplatten, Pedalen für E-Gitarren oder elektronischen Bilderrahmen.
2008 ist Kensington der weltweit führende Hersteller von Notebookschlössern. Ob für Privatnutzer wie Studenten, für mobile Selbständige oder für Unternehmen mit zahlreichen zu sichernden Geräten – für jeden Bedarf hat der Hersteller das passende Schloss und Schließsystem parat. In diesem Sommer hat Kensington sein Angebot zusätzlich um portable Schlösser mit ausziehbaren oder geringelten Kabeln erweitert. Besonders mobile Nutzer sollen von der noch breiteren Produktpalette profitieren.